Actions

Work Header

"Russian Roulette Is Not The Same Without A Gun" (German)

Summary:

Ein kleiner One Shot zu Chishiya und Kuina, da ich Chishiyas Charakter liebe und mir die Dynamik ihrer Freundschaft so gefällt. Angesiedelt ist die Handlung direkt nach dem Spiel aus Episode 2, als Arisu und Karube Chishiya zum ersten Mal treffen. Man kann ein bisschen Chishiya x Kuina hineininterpretieren, da es durchaus irgendwie zwischen ihnen knistert, wenn man die beiden shippt. Aber es geht auch noch als freundschaftliche Stichelei durch, das überlasse ich euch. :D

Notes:

Hi, hello und willkommen zu meiner ersten Fanfiction auf ao3!

Ein kleiner OS über Chishiya und Kuina, da ich ihre Dynamik in Staffel 1 sehr mag. Ich selbst shippe sie nicht direkt, sehe aber das Potential in ihnen und kann das dahingehend verstehen. In dem OS sind sie jetzt nicht direkt ein Shipping, aber wenn ihr möchtet, könnt ihr das definitiv so interpretieren.

Versteht sich wahrscheinlich von selbst: großer SPOILER ALERT, falls ihr die Serie noch nicht oder noch nicht komplett gesehen habt. Ich nehme auch auf Ereignisse Bezug, die erst in späteren Folgen vorkommen. Außerdem kommen Hintergrundinformationen zu Chishiya vor, die in der Serie nicht erwähnt werden. Ich habe auch ein paar Sachen aus dem Manga abgewandelt, da ich ihn erst gelesen habe, nachdem der OS fertig war.

Letztendlich stopfe ich mit dem OS auch ein paar Löcher in der Handlung. Ich habe mich zum Beispiel immer gefragt: Wie hat Chishiya die Blutflecke aus seiner weißen Jacke bekommen, die er in Episode 2 bekommt? Hat er mehrere davon, denn im weiteren Verlauf der Serie trägt er immer das gleiche Modell? Hat er sie gewaschen? Hat er sie weggeschmissen? Wenn nicht, was für einen geilen Fleckentferner hat der bitte?! (Jetzt kam ich mir vor wie coldmirror.) Wer kam auf die Idee mit dem Flammenwerfer? Warum hat er sich ausgerechnet mit Kuina verbündet?

Well then, enjoy!

Work Text:

Shuntarō Chishiya atmete aus und sah sich ein letztes Mal in dem kleinen Raum mit der getöteten Frau um, aus deren Jackentasche er soeben einen kleinen Zettel mit einer kryptischen Zeichnung gezogen hatte. Seine Augen fuhren suchend die blutdurchtränkten Wände ab, die kurz zuvor noch klinisch sauber gewesen waren. Hier gab es für ihn nichts mehr zu holen, stellte er fest und machte einen großen Schritt über den toten Jäger hinweg nach draußen. Die 4. Etage, auf der er sich befand, hatte sich gelehrt. Er lehnte sich an den Rand des steinernen Geländers und sah in den Innenhof des Gebäudes hinab. Der hochgewachsene Kerl mit den zotteligen schwarzen Haaren, von seinem Begleiter Arisu genannt, verließ gerade mit eben diesen den Toei-Sendagaya-Apartments-Komplex. Chishiya zog sich die Kapuze seiner weißen Jacke über seine schulterlangen Haare und eine Windböe erfasste die hellen Strähnen, die ihm ins Gesicht fielen. Auf der Straße Richtung Süden sah er das Mädchen mit dem pinken Top joggen, die Kletterin. Beide hatten sich in diesem Spiel gut geschlagen, aber wie lange sie wohl überleben würden?

Die Kletterin schien eine gute Spielerin für Pik-Spiele zu sein, aber sie war wie ein nervöses Kaninchen. Immer auf dem Sprung, um der Gefahr zu entkommen. Das würde auf Dauer nicht funktionieren, irgendwann musste man sich der Gefahr stellen, fand Chishiya und kniff kaum merklich das linke Augenlid zusammen. Arisu hingegen war viel zu hoffnungsvoll und hatte seinen Sinn nach Kooperation und Zusammenarbeit aus der ursprünglichen Welt immer noch nicht ablegen können. In seinen Augen spiegelten sich Unschuld und Verwirrung. Sie zeugten davon, wie verloren er sich hier immer noch fühlte. Sein Mitgefühl würde ihm sicherlich bald das Genick brechen. Chishiya stieß sich mit einem Ruck von der Wand ab und setzte sich gemächlich in Bewegung. Der Apartment-Komplex lag wieder in stiller Eintracht in der Nacht von Tokyo, wären da nicht die ganzen Leichen gewesen. Mit einem müden Seufzen stieg er über eine von ihnen hinweg und bemerkte dabei die feinen Blutspritzer auf seiner Jacke. Er verdrehte die Augen und trabte die Stufen des Eingangs hinunter. Jetzt musste er sich auch noch um Blutflecke kümmern, wo er sich doch sonst immer so gut aus allem Dreck herausgehalten hatte...

 

Zurück beim Beach schlich sich Chishiya auf leisen Sohlen durch die Eingangshalle, die von feiernden Menschen in Bikinis und Badehosen bevölkert war. Als er sich durch die Mengen schob, schnappte er auf, dass Aguni beim letzten Spiel einige Verletzungen davongetragen hatte. Jedoch hatte er ihn nicht mehr am Spielort gesehen. Er selbst war definitiv der letzte gewesen, der den Wohnkomplex verlassen hatte. Er würdigte die Schwatzenden keines Blickes und bog in einen der Seitenflure ab, um sich auf sein Zimmer zu begeben. Auf dem roten Teppich bewegte er sich lautlos wie eine Katze auf der Jagd und wäre auch schon fast unbemerkt bei seinem Ziel, dem Fahrstuhl, angekommen, wenn da nicht ein Schatten aus der Gegenrichtung auf ihn zugesteuert wäre. Niragi. Der Kretin, den er von allen am allerwenigsten aushalten konnte.

„Chishiya...", entfuhr es dem Schwarzhaarigen und seine Stimme klang so begeistert, als wäre er gerade in Hundekot getreten.

Niragi baute sich ein paar Meter weiter vor dem Fahrstuhl auf. Seine Mimik ließ darauf schließen, dass er in Streitlaune war. Wobei das in Bezug auf Chishiya eigentlich immer der Fall war. Der Verrückte mit dem Maschinengewehr war ihm ebenfalls so sympathisch wie ein Darmverschluss. Laut seinem Vater waren dies die ekelhaftesten Operationen und er hatte Niragi sofort damit assoziiert, als sie sich das erste Mal begegnet waren.

„Du hast doch vorhin ein Spiel gehabt...", begann Niragi und lehnte seinen Kopf misstrauisch zurück. „Ich habe gehört, es soll sehr blutig zugegangen sein. Nur du bist als einziger der Spieler ohne Verletzungen zurückgekommen. Wie hast du das gemacht?"

„Solltest du dich nicht besser um Aguni kümmern? Ich hörte, es hat ihn schwer erwischt."

„Und vom wem genau sind die Blutflecke auf deiner Jacke? Von den Jägern? Oder von Aguni?"

Chishiya verdrehte innerlich die Augen und sah kurz genervt zur Seite. Er wollte so schnell wie möglich in sein Zimmer und die Flecken aus der Jacke waschen, bevor sie nicht mehr rauszubekommen waren. Dieser Kotzbrocken hatte ein Talent dafür, immer im ungünstigsten Moment aufzutauchen.

"Du solltest dir wirklich mal ein neues Oberteil zulegen. Auch ganz ohne Blutflecke ist deins nur noch für die Tonne", gab er unbeeindruckt zurück und Niragis Züge verfinsterten sich.

Mit einer langsamen Bewegung legte er seine Hand an den Griff seines Gewehrs, seine langen Finger hinterließen ein klackendes Geräusch auf dem schwarzen Material.

"Und du solltest dir mal eine neue Karte zulegen. Dein Visum läuft bald ab, habe ich gehört", zischte der Dunkelhaarige und leckte sich mit seiner gepiercten Zunge über die grotesk verzogenen Lippen. Dieser Ton erinnerte Chishiya an ein schlecht gehaltenes Skalpell, welches zu tief in den Bauch eindringt und dabei ein paar Eingeweide erwischt. Dieses schlabbrige Geräusch hatte er häufiger am Anfang seines Studiums bei unbegabten Kommilitonen gehört. Jetzt würde er es zu gern wieder hören, wenn er dadurch nur Niragis Fratze nicht mehr sehen müsste. Vielleicht hätte er sich mit Ann statt mit Kuina zusammentun sollen...

„Habe ich doch soeben. Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest..."

Er drückte sich an Niragi vorbei in den Fahrstuhl hinein, dessen Tür sich soeben geöffnet hatte und welcher bereits von einigen Personen in Beschlag genommen wurde. Kurz bevor die silbernen Flügel sich schlossen, sah er Niragi überheblich in die Augen und lächelte, wissend, wie rasend es den Kerl machen würde, dass er ihm nicht mehr in den Fahrstuhl folgen konnte, um ihm den Hals umzudrehen. Hinter der geschlossenen Tür wurde der Niragis Wutsschrei vom metallischen Surren des Fahrstuhls verschluckt. Mit einem kurzen Schnaufen atmete Chishiya aus und strich sich bedächtig die Kapuze aus der Stirn.

Vor seinem Zimmer lehnte Hikari Kuina an der Wand. Sie kaute wie immer auf einem Trinkhalm herum, heute war dieser neongrün, und wippte auf ihren hohen Badelatschen hin und her. Als er sich näherte, nickte sie ihm zu.

„Und? Spaß gehabt?"

„Hah... Es ging. Und du?"

„Alles entspannt", entgegnete die schlanke Japanerin, stieß sich von der Wand ab und streckte sich. „Aber es war ein langes Spiel, Herz vier, mir tut der Nacken weh."

Kuina verzog das Gesicht und ließ ihre Nackenwirbel knacken. „Was war's bei dir?"

„Pik fünf. Leider wieder keine Herz zehn in Sicht", erwiderte er mit Nachdruck und Kuinas Lippen bildeten einen schmalen, unzufriedenen Strich.

„Dafür aber etwas anderes", murmelte er, nachdem er sich versichert hatte, dass der Flur menschenleer war.

Dann ging er an Kuina vorbei zu seiner Zimmertür, öffnete sie und deutete ihr an, ihm zu folgen. Sie schlüpfte hinter ihm ins Zimmer und schloss lautlos die Tür. Chishiya verschwand im Bad, während Kuina sich auf einen Sessel setzte, der am Fenster stand und den Blick auf den Swimmingpool preisgab, der auch nachts gut besucht war. Sie überschlug die Beine und beobachtete das Treiben unten im Wasser. Eine Gruppe Mädchen in pastellfarbenen Bikinis, an deren Hosen kleine Rockfalten angebracht waren, spielten mit Wasserpistolen und liefen mit übertrieben empörten Gesichtern voreinander weg. Diese fröhliche Szenerie hätte geradewegs aus einem Shojo-Anime geschnitten worden sein und wirkte viel zu ausgelassen für die Welt, in der sie sich hier alle befanden. Bedächtig nahm Kuina den Trinkhalm aus dem Mund, atmete tief ein und aus und legte ihre Lippen erneut um das dünne Plastik, um ihrem Belohnungszentrum eine Zigarette vorzugaukeln. Es rumorte noch eine Weile im Bad herum und sie hörte Chishiya fluchen.

„Hey, was treibst du da so lange?"

„Zwei Wörter", kam es hallend aus dem Bad. „Blut und Weiß..."

„Du musst kaltes Wasser nehmen, kein heißes", erwiderte die junge Frau und sah einem missmutigen Chishiya entgegen, der nun ohne seine Jacke ins Zimmer gestapft kam. „Ich dachte, als Medizinstudent weiß man das..."

Chishiya ignorierte ihre Sticheleien und wühlte in seinem Schrank nach einer Badehose. Dann zog er sich das dunkle Shirt aus und schmiss es achtlos aufs Bett. Kuina hatte bis eben im Sessel gelümmelt und ungeduldig mit ihrem linken Fuß gewippt, doch jetzt hielt sie still. Aus den Augenwinkeln heraus spürte Chishiya ihren Blick auf sich. Im Zimmer war es so still, dass er diesen Blick förmlich hören konnte. Dann knackte der Trinkhalm ganz leise, als Kuina ihn aus ihrem Mund nahm. Er drehte sich um und sie thronte wie Winston Churchill mit ihrem Trinkhalm anstelle einer Zigarre im Sessel und ein freches Lächeln blitzte in ihren großen braunen Augen auf, welches sich schnell auf ihre Lippen stahl. Für Chishiyas Geschmack musterte sie ihn ein bisschen zu eingehend.

Er schnalzte mit der Zunge und gab Kuina mit einer schnellen Bewegung seines Kopfes zu verstehen, dass sie sich umdrehen sollte. Sie hielt seinem durchdringenden Blick noch eine Weile stand und funkelte ihm herausfordernd entgegen, dann wurde ihr Lächeln breiter. Sie zuckte unschuldig die Schultern, drehte sich dann zum Fenster und begann, eingehend ihren Trinkhalm zu betrachten. Chishiya ließ seinen Blick für einige Sekunden triumphierend auf ihr ruhen, dann nestelte er an seiner Hose herum. Seinem Pokerface mit den entschlossenen Katzenaugen konnte niemand lange standhalten, nicht mal Niragi oder Kuina. Für einen kurzen Moment stand er splitterfasernackt im Zimmer, als er zwischen Alltagsklamotten und Badesachen wechselte, und behielt Kuina dabei fest im Blick. Aber sie gehorchte und drehte sich nicht um.

„Was hast du denn nun gefunden, herausbekommen oder was auch immer?", fragte Kuina, den Blick immer noch zum Fenster gewandt. Sie hatte sich wieder daran erinnert, weshalb sie dem kleinen Japaner überhaupt erst in sein Zimmer gefolgt war.

Wortlos begab Chishiya sich zur Sitzecke, legte ein rechteckiges Blatt Papier vor ihr auf den Tisch und setzte sich ihr gegenüber in den anderen Sessel. Ein wildes Netz aus Linien, vermutlich mit einem Kugelschreiber gezogen, mit einem durchgestochenen Punkt auf einem der Striche zeichnete sich auf dem weißen Papier ab. Ob dieser zufällig oder mit Absicht durch das Papier gedrückt worden war, ließ sich nicht sofort feststellen.

„Das habe ich in der Jackentasche einer der Jäger gefunden. Ich bin noch nicht dahintergekommen, was es darstellen soll", murmelte der Blonde und lehnte sich zurück.

Kuina zog das Blatt zu sich, um es näher zu untersuchen. Nachdenklich kaute sie auf ihrem Trinkhalm herum und drehte das Papier einige Male hin und her.

„Sieht aus wie ein Spinnennetz... Und du hast wirklich überhaupt noch keine Vermutung, was das sein könnte?"

Chishiya zuckte mit den Schultern und sah zum Fenster hinaus.

„Ich vermute, es ist eine Art Plan. Aber ein Stadtplan ist es schon mal nicht. Nur bei einem bin ich mir sicher: Der durchgestochene Punkt ist bestimmt die Spinne", murmelte Chishiya.

Kuina lehnte sich mit verschränkten Armen auf die Tischplatte und legte ihren Kopf auf den Unterarmen ab.

„Wenn dort die Spinne sitzt, muss man sich aber ganz vorsichtig bewegen. Sobald man ihr Netz berührt, bemerkt sie einen und man ist so gut wie tot."

„Du hast es erfasst", bestätigte Chishiya ausdruckslos. Auch sein Blick fiel nun auf die Gruppe Mädchen, die unten am Pool mit den Wasserpistolen spielten und deren lautes Quietschen bis hoch ins Zimmer zu hören war, wo es gedämpft durch die Scheiben sickerte.

„Kuina, wir müssen vorbereitet sein. Es fehlt nur noch wenig, aber ich kann nicht mehr warten, bis die Herz zehn oder eine der Gesichtskarten auftaucht. Niragi und seine gehirnlosen Idioten tanzen Aguni höchstpersönlich bald auf dem Kopf herum, auch er verliert irgendwann die Kontrolle über sie. Ganz zu schweigen vom Hutmacher. Er ist nur noch ein glanzloser Diamant an der Spitze der Krone und fängt bereits zu wackeln an."

Mit zusammengezogenen Brauen stellte er seine Ellenbogen auf den Knien ab und führte nachdenklich die Fingerspitzen aneinander.

„Zumindest das Baby hat mir heute gute Dienste geleistet", schmunzelte er und sah zum Bett, wo der Elektroschocker aus seiner Hosentasche herauslugte.

„Aber das reicht nicht mehr. Wir brauchen etwas anderer Größenordnung..."

Kuina war seinem Blick zum Pool gefolgt und auch sie hatte wieder begonnen, die tobenden Mädchen mit den Wasserpistolen mit ihren Augen zu verfolgen.

„Denkst du an Waffen? Also, wenn du nicht von Niragi weggefegt werden möchtest, solltest du womöglich keine von der Militärgruppe klauen. Und selbst in Alltagsklamotten wird es schwer, eine von außen in den Beach zu schmuggeln. Die kannst du ja nicht mal in deiner Kapuze verstecken."

Chishiya nickte und sah sie mit seinem typischen, undurchsichtigen Blick an.

„Auch das hast du ganz richtig erfasst. Wir müssen größer denken. Dafür aber umso vorsichtiger als vorher. Am besten, wir nehmen ein Objekt, dessen Verschwinden möglichst nicht auffällt", schloss er und sah mit Nachdruck erneut zum Pool hinunter.

Kuina starrte ihn einige Sekunden fragend an, dann ging ihr ein Licht auf und ein kurzes Lachen entfuhr ihr. Chishiya drehte kaum merklich den Kopf und sah ihr entgegen. Er sah, dass sie ihn zumindest im Ansatz verstanden hatte und, wie immer, mit an Bord war. Kuina war eine treue Seele und ihm und seinem Plan, alle Spielkarten zu stehlen, treu ergeben. Aber sie war selbst nicht dumm und verstand die Zusammenhänge meist kurz nachdem er sie begriffen hatte. Letztendlich war er froh, dass er sich mit ihr verbündet hatte und nicht mit Ann oder anderen Mitgliedern aus dem Vorstand.

„Feuer, Spiritus...", begann er und legte den Kopf in den Nacken, um Kuina zu suggerieren, dass sie den Satz fortführen sollte.

„Boom!", vervollständigte sie und ließ dabei ihre linke Augenbraue nach oben schnellen. Er nicke langsam und ein siegessicheres Schmunzeln umspielte seine Lippen. Das darauffolgende Schweigen einte sie in einem weiteren Plan, den sie zusammen vorbereiten würden.

Dann erhob sich Chishiya seelenruhig, um nach seiner weißen Jacke zu sehen, die er in der Badewanne eingeweicht hatte.

„Dir macht man so schnell nichts vor", murmelte Kuina anerkennend und mit dem Rücken zu ihr gedreht lächelte er zufrieden in sich hinein.

„Außer eine Sache, die wäre da vielleicht...", redete die junge Frau hinter ihm weiter und bei dem belustigten Ton in ihrer Stimme drehte er sich doch noch einmal um. Fragend zog er eine Augenbraue nach oben. In Kuinas Augen leuchtete der Schalk heller als die Beleuchtung des Swimmingpools im Hof des Resorts.

„Du weißt schon, dass Fensterscheiben spiegeln?", gluckste Kuina und umspielte ausdrucksstark mit ihrer Zunge den Trinkhalm zwischen ihren Lippen.

Für einen kurzen Augenblick wurde Chishiyas Gesicht so weiß wie seine Haare, dann verschwand er lautlos im Bad und hörte noch Kuinas verschmitztes Lachen, während er schnell die braune Tür ins Schloss schob.